Glossar
TPE - Thermoplastische Elastomere
Über Thermoplastische Elastomere |
Thermoplastische Elastomere, gelegentlich auch als Elastoplaste bezeichnet, umfassen eine wirtschaftlich bedeutende Kategorie von Kunststoffen chemisch sehr unterschiedlicher Zusammensetzungen. Als gemeinsame Merkmale zeigen sie bei Raumtemperatur die grundlegenden, physikalisch-technischen Eigenschaften von Elastomeren. Bei höheren Temperaturen erweichen sie, ohne sich zu zersetzen und lassen sich dabei wie Thermoplaste formen. Die Erwärmung kann bis zur Schmelze fortgeführt werden und ist prinzipiell unbegrenzt oft wiederholbar. Nach dem Abkühlen behalten thermoplastische Elastomere die ihnen in der Wärme gegebene Formung bei und nehmen ihre ursprünglichen Elastizitäts- und Festigkeitswerte wieder an. Thermoplastische Elastomere setzen sich aus mindestens je einer "weichen" und einer "harten" Polymerkomponente, Sequenz genannt, zusammen. Beide liegen in der jeweiligen Produktkonfiguration entweder als physikalisch-reversibel vernetzte Block-Copolymere oder Pfopf-Copolymere vor oder als Gemische von Polymeren, den Polymerblends. Den Zusammensetzungen von thermoplastischen Elastomeren sind keine engen Grenzen gesetzt, was sich in der Vielzahl der am Markt befindlichen Produkte widerspiegelt. Die chemischen Eigenschaften von thermoplastischen Elastomeren können deshalb nicht allgemein beschrieben werden. • Thermoplastische Polymamid-Co-Polymere, TPE-A, nach DIN EN ISO 18064 TPA : • Thermoplastische Polyester-Co-Polymere, TPE-E, nach DIN EN ISO 18064 (hier abweichend) TPC : • Thermoplastische Styrol-Co-Polymere, TPE-S, nach DIN EN ISO 18064 TPS : • Thermoplastische Urethan-Co-Polymere, TPE-U, nach DIN EN ISO 18064 TPU: Block-Co-Colymere aromatischer oder aliphatischer Urethane mit kurz- und • Unvernetzte thermoplastische Poly-Olefin-Blends, TPE-O, nach DIN EN ISO 18064 TPO: • Dynamisch vernetzte, thermoplastische Poly-Olefin-Blends, TPE-V, nach DIN EN ISO 18064 TPV: Aufgrund ihrer problemlosen Warmformbarkeit lassen sich thermoplastische Elastomere, die von der chemischen Industrie als Granulate geliefert werden und auch eingefärbt verfügbar sind, durch Blasformen, Spritzgießen oder Extrudieren sehr günstig verarbeiten. Gleichermaßen sind sie auch schweißbar. Thermoplastische Elastomere werden daher im großen Umfang für die Fertigung von wertigen Massenprodukten eingesetzt, die bei ihrem Regeleinsatz nicht oder nur mäßig wämebelastet werden. Hierzu gehören vorwiegend Soft-Touch-Formteile für den gehobenen Bedarf der Automobilwirtschaft sowie dauerelastische Industriematten und elektrische Isolierungen. |
Weiterführende Literatur 1.) W. Hofmann, Kautschuk-Technologie, Genter Verlag Stuttgart [1980], 2.) B. Corley, Polymerwerkstoff, Patent DE 19933279 A1 [1999] 3.) M. Bonnet, Kunststoffe in der Ingenieuranwendung, Verlag Vieweg + Teubner [2009], ISBN 978-3-8348-0349-8 4.) P. Schwarzmann (Herausgeber: ILLIG Maschinenbau GmbH & Co., Heilbronn), Thermoformen in der Praxis, 3. Aufl., Carl Hanser Verlag München [2016], ISBN 973-3-4464-4403-4 5.) DIN EN ISO 18064 [2016], verfügbar über: Beuth Verlag GmbH, Berlin |